Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

Veranstaltungen
© Foto: Gaby Waldek
2. November 2017 / 19.30 Uhr / Saal 3
100 Jahre Oktoberrevolution
Von Ostrowski bis Charms - Was bleibt von der Sowjetliteratur?
Ein Abend mit Eugen Ruge und Irina Scherbakowa
Moderation: Vladimir Balzer

Wer in der DDR aufwuchs, wird sich daran erinnern: an die verordnete Lektüre vermeintlicher Meisterwerke des revolutionären Brudervolkes. Doch linientreue Bücher wie Nikolai Ostrowskis »Wie der Stahl gehärtet wurde« waren längst nicht alles, was aus der »Union der sozialistischen Sowjetrepubliken« ins Leseland DDR gelangte. Literaturkenner und -übersetzer, Enthusiasten und Wissenschaftler nutzten die von der SED verhängte Rezeptionspflicht, um auch und gerade jene Entdeckungen zugänglich zu machen, die den Geist undogmatischer Innovation und moralischer Aufrichtigkeit atmeten. Was Thomas Reschke, Ralf Schröder, Lola Debüser, Christina Links, Fritz Mierau u.a. ins Land der »Deutsch-Sowjetischen Freundschaft« schmuggelten, war ein reiches Angebot an sowjetischer Literatur. Es reichte von Michail Bulgakow bis zu Ilja Ehrenburg, von Daniil Charms über Marina Zwetajewa bis zu Andrej Platonow - auch wenn es ein Mann wie Alexander Solshenizyn nie und Boris Pasternak erst ganz zum Schluss in die Buchläden der DDR schaffte.

Im Herbst 2017 ist es 100 Jahre her, dass die »Große Sozialistische Oktoberrevolution« einen alles erfassenden, weltweiten Wandel der politischen Kräfteverhältnisse einleitete - mit allen uns heute bekannten Konsequenzen. Die Literatur hat diese Prozesse begleitet, analysiert und kommentiert, mitunter schön geredet, manches Mal kritisiert. Und möglicherweise hat sie die Ereignisse rund um Glasnost und Perestroika vorbereitet - länger und stärker, als uns allen das auf den ersten Blick bewusst ist.

Eine Veranstaltung von MDR Kultur in Kooperation mit dem Kuratorium Haus des Buches e.V.


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