Dmitrij Kapitelman liest aus »Eine Formalie in Kiew«
»Migration hört eigentlich nie auf, auch fünfundzwanzig Jahre später wandere ich noch immer nach Deutschland ein.«
Dmitrij Kapitelman kann besser sächseln als die Beamtin, bei der er den deutschen Pass beantragt. Nach 25 Jahren als Landsmann, dem Großteil seines Lebens. Aber der Bürokratie ist keine Formalie zu klein, wenn es um Einwanderer geht. Frau Kunze verlangt eine Apostille aus Kiew. Also reist er in seine Geburtsstadt, mit der ihn nichts mehr verbindet außer Kindheitserinnerungen. Schön sind diese Erinnerungen, warten doch darin liebende, unfehlbare Eltern. Und schwer, denn gegenwärtig ist die Familie zerstritten. Bis das Schicksal sie in Kiew wieder zusammenführt.
»Eine Formalie in Kiew« ist die ergreifende Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen, und nun vor einem Haufen Katzen und einer mysteriösen Krankheit steht. Erzählt mit dem bittersüßen Humor eines Sohnes, der stoisch versucht, Deutscher zu werden.
Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als »Kontingentflüchtling« mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte in Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch »Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters«, mit dem er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann.
Eintritt: 5,- / 3,- EUR. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig Diese Veranstaltung teilen
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