Robert Bober»Wer einmal die Augen öffnet, kann nicht mehr ruhig schlafen«
Der Autor in Lesung und Gespräch mit Ralf Pannowitsch
Lesung des deutschen Textes: Heiner Kock
Ausschnitte aus Filmen von François Truffaut umrahmen den Abend.
Paris, Anfang der 60er Jahre: Der junge Bernard Appelbaum bekommt eine Statistenrolle in »Jules und Jim« - durch Truffauts Assistenten, einen gewissen Robert Bober, der nach dem Krieg sein Betreuer in einem Ferienlager für jüdische Kinder war. Auch wenn die Caféhaus-Szene mit Bernard später gestrichen wird: Der Film greift tief in sein Leben ein. Denn nach der Kinopremiere erzählt ihm seine Mutter die Geschichte einer anderen Ménage à trois, die sie mit seinem Vater Yankel, der nicht aus Auschwitz zurückkam, und Leizer, dem früh verstorbenen Stiefvater, verband. »Ich habe meinen Jules verloren und meinen Jim«, sagte die Mutter. Bernard macht sich auf die Suche: nach den eigenen Ursprüngen, aber auch nach den Spuren einer verdrängten Geschichte, eines von Krieg und Kollaboration gezeichneten Paris.
Robert Bober, als Kind polnischer Juden 1931 in Berlin geboren, emigrierte 1933 mit seiner Familie nach Frankreich. In den fünfziger Jahren lernte Bober den Regisseur François Truffaut kennen und wurde dessen Assistent u.a. auch bei »Jules et Jim« (1962). Dieser Klassiker der Nouvelle Vague rankt sich um die Dreiecksliebe und die Tragödie von Jules und Jim zu Catherine. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte. In den Hauptrollen spielen u.a Jeanne Moreau und Oskar Werner.
Eintritt: 8,- EUR. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig, des Antje Kunstmann Verlages, des Institut Français de Leipzig und der Passage Kinos Leipzig im Rahmen der 17. Französischen Filmtage Leipzig Diese Veranstaltung teilen
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