Der Autor stellt seinen neuen Roman vor, der jüngst bei Kiepenheuer und Witsch erschienen ist. Moderation und Lesung aus der deutschen Übersetzung: Andreas Tretner
Russland im Jahr 2027. Das Land hat sich vom Westen abgeschottet, lebt allein vom Gas- und Ölexport, pflegt Handelskontakte nur noch mit China und wird vom »Gossudar«, einem absoluten Alleinherrscher regiert. Dieser übt seine Macht mithilfe der Opritschniki aus, einer allmächtigen Leibgarde, die vor keiner Bestialität zurückschreckt. Das Land ist von der Großen Russischen Mauer umgeben und – bei allem technologischen Fortschritt – in die dunkle Zeit Iwans des Schrecklichen zurückgefallen. Zu dieser brutalen und korrupten Elite gehört auch Andrej. Seinen Arbeitstag beginnt er mit der Hinrichtung eines in Ungnade gefallenen Oligarchen, dann wohnt er der Auspeitschung von Intellektuellen bei, ist der liebestollen Gemahlin des Gossudar zu Diensten und beschließt den Tag mit einer dekadenten Orgie. »Der Tag des Opritschniks« ist eine kraftvolle und kühne literarische Satire, eine negative Utopie im Sinne von Huxley und Orwell – das Erschreckende daran ist, dass sie der russischen Gegenwart beunruhigend nahe kommt.
Der auch hierzulande zum Kultautor avancierte Vladimir Sorokin gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellern Russlands. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »Die Schlange« (1985), »Der himmelblaue Speck« (1999) und »Ljod« (2002). Über sein jüngstes Werk schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung: »Das epochale Werk blickt ins Innere jenes schwarzen Knotens, der die Gesellschaft im Innersten zusammenhält, und es tut dies ebenso märchenhaft zeitlos wie hochaktuell«.
Eintritt: 3,-/2,- EUR. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Übersetzervereins »Die Fähre« e.V.
Diese Veranstaltung teilen
Ticketanfragen
Kartenvorbestellungen nehmen wir zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer +49 .341. 30 85 10 86 gern entgegen. Zu ausgewählten Veranstaltungen (siehe Programm) findet ein Kartenvorverkauf an der Rezeption im Haus des Buches statt.