Die Autorin in Lesung und Gespräch mit Katrin Schumacher.
Was wissen wir wirklich über uns selbst? Und was vom anderen? In dreizehn Kapiteln zerlegt Eva Menasse die Biografie einer Frau in ihre unterschiedlichen Aspekte, zeigt sie als Mutter und Tochter, als Freundin, Mieterin und Patientin, als flüchtige Bekannte und treulose Ehefrau. Aus diesem Mosaik tritt auf magische Weise ein kühner Roman hervor, der wie nebenbei die Fragen nach Wahrnehmung und Wahrheit stellt. Zu Beginn ist dessen Heldin Xane Molin vierzehn Jahre alt und erlebt mit ihrer besten Freundin einen dramatischen Sommer. Am Ende ist sie Großmutter und versucht, für den Rest ihres Lebens das Steuer noch einmal herumzureißen. Dazwischen nähern wir uns ihr aus verschiedensten Blickwinkeln: Da ist der Vermieter, der sie misstrauisch beobachtet und eigene Geheimnisse hat, da ist der Überlebende eines Bürgerkriegs, der sich in sie verliebt, da ist die ungestüme Jugendfreundin, die Xane nach Jahrzehnten plötzlich nicht mehr zu ertragen glaubt. »Besser als in Quasikristalle lässt sich Erkenntnis und Vergnügen im deutschen Gegenwartsroman nicht abmischen. Leichtigkeit und Weisheit, Ironie und Melancholie halten sich die Waage. Man kann das auch Esprit nennen, ein Register, das im deutschen Stilhaushalt viel zu selten gezogen wird.« (Die Zeit)
Eva Menasse, geboren in Wien, begann als Journalistin beim österreichischen Nachrichtenmagazin Profil. Sie wurde Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und begleitete den Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving in London. Nach einem Aufenthalt in Prag arbeitete sie als Kulturkorrespondentin in Wien. Sie lebt seit 2003 als freie Autorin in Berlin. Ihr Debüt »Vienna« sowie ihr Erzählungsband »Lässliche Todsünden« waren bei Kritik und Lesern ein großer Erfolg.
Eintritt:4,-/3,- EUR. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig. Das Projekt »Geschichte erzählen« wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Veranstaltung teilen
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