Jennifer Teege »Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen«
»Er in seiner schwarzen Uniform mit den Totenköpfen, ich, das schwarze Enkelkind. Was hätte er zu seiner dunklen Enkeltochter gesagt, die noch dazu Hebräisch spricht? Ich wäre für ihn nur ein Schandfleck gewesen, ein Bastard, der die Familienehre beschmutzt. Mein Großvater hätte mich bestimmt erschossen.« - Mit 38 Jahren stößt Jennifer Teege durch Zufall auf ein Buch, aus dem sie erfährt, dass Amon Göth ihr Großvater ist. Was verbindet sie mit dem KZ-Kommandanten, den seit Steven Spielbergs Film »Schindlers Liste« Millionen Menschen kennen? Was trennt sie von ihm? Wie geht man, wie geht sie mit diesem Wissen um? Was macht es mit ihr und ihrer Familie? Warum liebt sie ihre Großmutter, die Amon Göth bis zu ihrem Selbstmord 1983 verehrte, trotzdem? Stiftet das Wissen um die eigene Herkunft Identität oder zerstört es diese? - In einem schmerzvollen Prozess stellt sich Jennifer Teege Fragen wie diesen, recherchiert ihre Familiengeschichte, sucht die Orte der Vergangenheit noch einmal auf: in Polen und Israel. Begleitet wird sie dabei u.a. von der Journalistin Nikola Sellmair, die Mitautorin des vorliegenden Buches ist.
Jennifer Teege, Jahrgang 1970, ist die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers. Mit vier Wochen wurde sie in ein Kinderheim gebracht, mit sieben Jahren zur Adoption freigegeben. Sie hat vier Jahre in Israel gelebt und dort studiert. Seit 1999 ist sie Texterin und Konzeptionerin in der Werbebranche. Sie lebt in Hamburg.
Eintritt: 5,-/4,-EUR. Reservierungen unter 0341/350 59 61.Veranstaltung des Sächsisches Literaturrates e.V. und des Kuratoriums Haus des Buches e.V.
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Kartenvorbestellungen nehmen wir zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer +49 .341. 30 85 10 86 gern entgegen. Zu ausgewählten Veranstaltungen (siehe Programm) findet ein Kartenvorverkauf an der Rezeption im Haus des Buches statt.