Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

Veranstaltungen
© Foto: Gaby Waldek
28. April 2021 / 19.30 Uhr / Literaturcafé
ABGESAGT: Finissage der Ausstellung »Liebe Leser«
Ein Ersatztermin wird ggf. bekanntgegeben. Die Laufzeit der Ausstellung selbst wurde bis 29.6. verlängert (zurzeit kann sie aufgrund des neuen Infektionsschutzgesetzes leider nicht besucht werden).
Nachdem die Jahressausstellung des Leipziger Bibliophilen-Abends 2020 leider der Pandemie zum Opfer fiel, wird sie nun vom 17. März bis 29. Juni zu sehen sein - und wenn schon nicht mit einer offiziellen Eröffnung, so wenigstens mit einer Finissage gefeiert!

Zu sehen sind zahlreiche Bücher, Grafiken, Plastiken und angewandte Kunst zum Thema »Lesende«. Denn das Lesen als eine der wichtigsten Kulturtechniken des Menschen hat schon immer eine große Faszination auf Künstler ausgeübt. Die bildliche Darstellung lesender Personen stellt verschiedenste Situationen dar, die dem Betrachter immer einen intimen Einblick in die Welt der Lesenden gibt. Vorleser in großer und kleiner Runde, erotische Literatur Genießende, Briefe Lesende, kritische Zeitungsleser; melancholisch, aufgeregt, kontemplativ und sensationslüstern wirkende Rezipienten von Geschriebenem und Gedrucktem ziehen den Betrachter durch die Aura des Geheimnisvollen in ihren Bann. Dazu gehört auch das Phänomen des »Fingers im Buch. Die unterbrochene Lektüre im Bild«, dem Ulrich Johannes Schneider, Direktor der Leipziger Universitäts-Bibliothek, in seinem gleichnamigen Buch nachgeht. Bei so bedeutenden Künstler wie Tizian, Raffael und Rubens findet sich dieses Motiv, ebenso wie bei Angelika Kauffmann oder Bassano. In 30 Gemälden, Skulpturen und Fotografien erkundet Ulrich Johannes Schneider dieses eine, vermeintlich kleine ikonografische Detail westlicher Bild- und Buchgeschichte: den Finger im Buch. Allerdings tauchen allgemeinere Fragen auf. Was bedeutet Lesen überhaupt? Was lernen wir aus diesen stummen Zeugen der Buchkultur? Und wie sehr gleichen wir selbst den dargestellten Frauen und Männern? (Piet Meyer Verlag 2020).

Ulrich Johannes Schneider, geboren 1956 in Gelnhausen (Hessen), ist Kulturphilosoph und Bibliotheksdirektor an der Universität Leipzig. Er veröffentlichte zuletzt über Lexika (»Die Erfindung des allgemeinen Wissens«, 2013) und die frühe Seitengestaltung im Buchdruck (»Textkünste«, 2016). Das Motiv des Fingers im Buch ist ihm vor vielen Jahren zuerst in Museen der USA aufgefallen. Gegenwärtig schreibt er eine Globalgeschichte moderner Bibliotheken, deren zentraler Ort seit dem 19. Jahrhundert der Lesesaal ist.

Eintritt frei. Anmeldung unter 0341 30 85 10 86 oder tickets@literaturhaus-leipzig.de

Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends e.V. und des Literaturhauses Leipzig e. V.


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