»Stirb schneller, Europa« und »Da trinke ich lieber Benzin zum Frühstück« sind geflügelte Worte von Heiner Müller geworden - sie entstammen langen Interviews, die Frank Raddatz für die von Hans Magnus Enzensberger und Gaston Salvatore gegründete Zeitschrift »Transatlantik« mit Müller führte. Tiefe, immer mit überraschenden Sichten aufwartende, tragikomische Gespräche. Was bedeutete 1989 für das Theater? Für die Öffentlichkeit? Was will, was kann Theater überhaupt noch bewirken, wenn die Bedingungen für ein neues Theater und neue Kunst erst einmal freigesprengt werden müssen? Man müsse die Toten literarisch ausgraben, um das Unabgegoltene in die Wirklichkeit zu setzen und die gemarterten Geschlechter zu ihrem Recht kommen zu lassen. Was heißt das, und was bedeutet es für das Verhältnis von Kunst zur Gesellschaft - darüber wollen wir mit Frank Raddatz am 95. Geburtstag von Heiner Müller diskutieren.

Frank Raddatz, selbst Dramatiker, hat zu Heiner Müller promoviert, Müller herausgegeben und immer wieder über ihn geschrieben. In den 80er und 90er Jahren hat er mehrere öffentliche Veranstaltungen mit Müller über die postsowjetische Zeit und den Verlust der Utopie durchgeführt.

Eintritt frei

Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V. und des Infoladens im Conne Island im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungsreihe »Kultur ist der Kitt«

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