Hasan Ali Topta? liest aus seinem Roman »Die Schattenlosen« (Unionsverlag 2006). Moderation und Übersetzung: Gerhard Meier. Lesung in türkischer und deutscher Sprache
Hasan Ali Topta?, geboren 1958 in Buldan im Südwesten der Türkei, arbeitete ab 1981 als Gerichtsvollzieher und als Beamter in verschiedenen Finanzämtern. Bisher veröffentlichte er vier Romane und zahlreiche Kurzgeschichten und wurde 2006 mit dem Orhan-Kemal-Preis, dem angesehensten Literaturpreis der Türkei, ausgezeichnet. Nicht nur seine Beamtenlaufbahn legt einen Vergleich zu Franz Kafka nahe, vielmehr lässt Hasan Ali Topta?’ Erzählhaltung auf eine literarische Verwandtschaft schließen: Sein Erzählkosmos im Roman »Die Schattenlosen« entwickelt eine magische Sogkraft und Dynamik; die zunächst sehr überschaubare, in einem Provinznest angesiedelte Handlung um einen Bürgermeister, der mit dem mysteriösen Verschwinden mehrerer Dorfbewohner konfrontiert wird und vergeblich auf Unterstützung von offizieller Seite wartet, beginnt sich in anderen Zeiten und Orten zu spiegeln, den Figuren kommt nach und nach ihre selbstverständliche Orientierung in der Welt abhanden. Dabei thematisiert der Autor zentrale Fragen, denen sich die türkische Gesellschaft gegenübersieht: der Gegensatz von Stadt und Land, von moderner, zentralisierter Staatsmacht und der davon abgekoppelten dörflichen Traditionalität, von Selbst- und Fremdbestimmung. Über »Die Schattenlosen« war in der F.A.Z. zu lesen: »der Autor straft den literarischen Realismus Lügen, ohne dabei weltfremd zu werden. Topta? ist auch ein orientalischer, um die literarischen Errungenschaften der islamischen Mystik bereicherter Kafka.«
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig, des Übersetzervereins Die Fähre e.V. und des Unionsverlages, mit freundlicher Unterstützung der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
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