Volker Braun, Ulrike Draesner, Josef Haslinger und Christoph Hein in Lesung und Gespräch. Moderation: Jürgen Krätzer. Grußwort: Michael Faber
Christoph Hein warnte auf der legendären Ost-Berliner Kundgebung am 4. November 1989 seine »mündig gewordenen Mitbürger« davor, »die Euphorie dieser Tage mit den noch zu leistenden Veränderungen zu verwechseln«. Volker Braun schrieb wenig später zwar von der Freiheit, die uns in die Pflicht genommen habe, doch beklagte er daneben den plötzlichen Schwund von Überzeugungen im vereinten Deutschland und manch unnützen Bückling vor der Obrigkeit. »Ich bin, in meinen Fasern, nicht der Macht verhaftet. Apparate, Parteien und ihr abgelebter Geist, das mag zum Teufel gehn«, sagte er in seiner Büchnerpreisrede 2000. Ein gleichberechtigtes Miteinander von Ost und West scheint ihm möglich, wenn sich die unterschiedlichen Erfahrungen aneinander reiben. Auch Ulrike Draesner und Josef Haslinger sind wache Beobachter, wenn es um Verwerfungen in unserer Gesellschaft geht.
Konnte wirklich zusammen wachsen, was zusammen gehört oder sind die Gräben in unserer Gesellschaft tiefer geworden? Zwanzig Jahre nach der großen friedlichen Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 fragen vier Autoren, wie es um Deutschland bestellt ist. Sie stellen neue Texte vor, begeben sich auf literarische Spurensuche, um Erosionsschäden in unserer Demokratie sichtbar zu machen und entwerfen Visionen.
Eintritt: 4,-/3,- EUR. Vorverkauf ab Do, 1.10.2009 im Haus des Buches an der Rezeption, Mo-Fr, 9.00-15.00 Uhr, Kartenreservierungen unter Tel.: 0341/9954 134. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Leipzig Diese Veranstaltung teilen
Ticketanfragen
Kartenvorbestellungen nehmen wir zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer +49 .341. 30 85 10 86 gern entgegen. Zu ausgewählten Veranstaltungen (siehe Programm) findet ein Kartenvorverkauf an der Rezeption im Haus des Buches statt.