In Rolf Hochhuths Text geht es um den ersten Hitler-Attentäter, Johann Georg Elser, der am 8. November 1939 im Münchener Bürgerbräukeller eine selbstgebaute Bombe zündete. An jenem Tag versammelten sich dort alljährlich die Spitzen der NSDAP zum Gedenken an den gescheiterten Hitler-Putsch vom 8. November 1923 und Hitler pflegte eine Brandrede zu halten. Rolf Hochhuth plädiert dafür, ein Denkmal für Elser dort zu errichten, wo ehedem Hitlers Reichskanzlei stand.
»Wenn künftig Elsers Standbild ist, wo jetzt die gedruckten Hinweise auf den sind, dem die ›Endlösung‹ einfiel, dann haben sogar wir Deutschen einen Landsmann vor Augen, der als einziger unserer Nation eine Wilhelm-Tell-Tat vollbracht hat«.
Rolf Hochhuth, geboren 1931 in Eschwege, erzielte internationalen Erfolg mit »Der Stellvertreter« (1963). Als rigoroser Moralist und Mahner setzte sich der Autor wiederholt mit der NS-Vergangenheit und aktuellen politischen und sozialen Fragestellungen auseinander. In einer Vielzahl Offener Briefe forderte er seit den sechziger Jahren die moralische Erneuerung der Politik. Er ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland, der Akademie der Künste in Berlin (seit 1986), der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München (seit 1989) und der Freien Akademie der Künste Hamburg (seit 2004). Zuletzt publizierte er »Tell gegen Hitler« (2008) und »Theater als politische Anstalt« (2010).
»Warum ein Elser-Denkmal - und wo?« erscheint als Erstveröffentlichung in einem bibliophilen Druck des Leipziger Bibliophilen-Abends mit einer Radierung von Rolf Kuhrt.
Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends e.V.
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