Ulrich Schacht liest aus »Vereister Sommer. Auf der Suche nach meinem russischen Vater« (Aufbau Verlag 2011).
Moderation: Lutz Rathenow
Ulrich Schacht wurde 1951 im Frauengefängnis Hoheneck geboren. Seine Mutter war dort in den Jahren von 1950 bis 1954 inhaftiert, nachdem sie von einem sowjetischen Militärtribunal wegen »Verleitung zum Hochverrat und zur Spionage« zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt worden war. Der wahre Grund: Sie hatte sich in einen sowjetischen Offizier verliebt, war von ihm schwanger geworden und wollte mit ihm in den Westen gehen, um dem gemeinsamen Glück eine Chance zu geben. Nach der Wende fing Ulrich Schacht an, nach seinem Vater zu suchen. 1999 steht er einem Mann gegenüber, auf den alle vorhandenen Daten passen und von dem er glaubt, dass er sein Vater sei.
Ulrich Schacht wuchs in Wismar war. 1973 wurde er in der DDR zu sieben Jahren Freiheitsentzug wegen »staatsfeindlicher Hetze« verurteilt, 1976 erfolgt die Entlassung in die Bundesrepublik Deutschland. Dort arbeitete er als Feuilletonredakteur und Chefreporter Kultur für Die Welt und Die Welt am Sonntag. Seit 1998 lebt er als Autor und Publizist in Schweden. Er wurde u.a. mit dem Andreas Gryphius-Förderpreis (1981) und dem Theodor-Wolff-Preis für herausragenden Journalismus (1990) ausgezeichnet. 2007 war er Dresdner Stadtschreiber.
Lutz Rathenow wurde 1952 in Jena geboren. Er gründete dort den Arbeitskreis Literatur, den er bis zu dessen Verbot 1975 leitete. 1976 wurde er verhaftet, 1977 exmatrikuliert. Der mit mehreren Auszeichnungen geehrte Schriftsteller ist seit März 2011 Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.
Eintritt: 3,-/2,- EUR. Veranstaltung des Sächsischen Literaturrates e.V. Diese Veranstaltung teilen
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