Noch bis 20. August: Natascha Ungeheuer »Fast schon beflügelt«. Arbeiten auf Papier. Illustrationen
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»Sie sitzt viel und guckt, sie guckt sich in die Gesichter, erfindungsreich und wie ich noch nie jemand sich Gesellschaft habe erfinden sehen. Weil Natascha Ungeheuer ein geselliger Mensch ist, kein Eremit, beileibe nicht, und sie in einer Gesellschaft lebt, die ungesellig ist, malt sie sich die Menschen, in all ihrer Misere, in all ihren Träumen, Verrenkungen, Slapsticks… ein malender Utopist deutscher Sprache. Denn sie spricht ja im Malen, wie sie ihre Geschichten nicht schreiben kann, aber zeichnen und malen wie sonst niemand«, schrieb der Dichter Johannes Schenk. Seit Anfang der 1960er Jahre malt und zeichnet Natascha Ungeheuer, die nach dem Abitur eine Tanzakademie besucht hatte und allein durch Europa gereist war, als Autodidaktin: Mehr als 150 Ölbilder enthält ihr Werkverzeichnis; aber von Anfang an illustrierte sie auch Bücher, etwa von Wolf Biermann, Horst Karasek, Johannes Schenk, Jaroslav Hašek oder Dylan Thomas. Hans Werner Henze widmete ihr eine Komposition nach Gastón Salvatores Gedichtband »Der langwierige Weg in die Wohnung der Natascha Ungeheuer«. Sie spielte Straßentheater, fertigte Bühnenbilder und Masken und war eine prägende Person des literarisch-künstlerischen Lebens in Berlin Kreuzberg und Worpswede, wiewohl sie sich immer im Hintergrund bewegte und den Kontakt zu Galerien mied, um sich dem Kommerz zu entziehen - dennoch hängen Gemälde von ihr in wichtigen Museen in aller Welt.
In unserer Ausstellung zeigt sie Graphiken, Zeichnungen, Skizzen, Buchillustrationen und Buchobjekte.
Öffnungszeiten: Geöffnet zu den Abendveranstaltungen oder nach Anmeldung.