Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

Veranstaltungen
© Foto: Gaby Waldek
2. Mai 2013 / 19 Uhr / Literaturcafé
Chaim Noll
»Kolja«
Der Autor im Gespräch mit Thomas Feist

Was bedeutet es für den aus Italien eingewanderten Alessandro, dass sich die jüdische Abstammung seiner Mutter nicht klären lässt? Warum ändert der Krieg Michaels Verhältnis zu Henry James grundlegend? Weshalb ist in der Wüste mitten im Sommer Weihnachten? Und dann ist da noch Kolja? Der stammt eigentlich aus Russland und fällt im Kampf für seine neue Heimat. Was passiert jetzt mit seinem Leichnam? Chaim Noll schreibt mitreißend und sprachmächtig über kleine Begebenheiten und große Lebensgeschichten. Mit seinen Erzählungen entwirft er ein Portrait der heutigen israelischen Gesellschaft. Der Autor »beobachtet mit der Genauigkeit des Chronisten. Am Ende steht nicht ein anderes Israel, sondern viele. Manche Erzählungen lesen sich zunächst wie Parabeln. Noll evoziert schnelle Interpretationen entlang bekannter Konfliktlinien, um sie mit spürbarem Vergnügen hinterrücks außer Kraft zu setzen.« (Süddeutsche Zeitung)

Chaim Noll wurde 1954 als Hans Noll, Sohn des Schriftstellers Dieter Noll, in Ost-Berlin geboren. 1983 reist er aus der DDR aus und verlässt Deutschland schließlich 1991; seit 1995 lebt der Autor als bekennender Jude in Israel. Essayistische, journalistische und literarische Arbeiten, in denen er sich immer wieder kritisch mit dem deutsch-jüdischen Verhältnis und Zusammenleben nach der Shoah auseinandersetzt, veröffentlicht er seit den achtziger Jahren. Zuletzt erschienen »Meine Sprache wohnt woanders. Gedanken zu Deutschland und Israel« (2006), »Der Kithara-Spieler« (2008) und»Feuer« (2010).

Thomas Feist studierte nach einer Lehre im Handwerk Musikwissenschaft, Soziologie und Theologie, er ist Mitglied des Bundestages und Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Leipzig.

Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Leipzig und des Literaturhauses Leipzig


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