Reinhard Jirgl »Nichts von euch auf Erden« (Carl Hanser Verlag)
Der Autor in Lesung und Gespräch mit Michael Hametner
Um Gegenwart und Zukunft der Menschenwelt zu überschauen, muss man etliche Schritte zurücktreten - manchmal bis auf einen anderen Planeten. Irgendwann haben die von Menschen auf Erden angerichteten Desaster jedes Menschenmaß überschritten; für die Raubgier der Märkte und Mächte ist dieser alte Planet zu klein geworden. So beginnt im 23. Jahrhundert die Auswanderung der Starken und der Eroberer auf Mond und Mars; auf Erden zurück bleibt nur die alte Menschheit, die nun ruhig ihr Erlöschen erwartet. Doch im 25. Jahrhundert erweist sich der Mars endgültig als so lebensfeindlich, dass die neuen Menschen vom Mars die Rückkehr und brutale Machtübernahme auf dem friedlich gewordenen Heimatplaneten beginnen. Was wie eine düstere Zukunftsvision klingt, ist ein grandioser Roman über die uralte Frage von Emigration und Heimkehr. »Das Begeisternde ist die erzählerische und kreative Potenz des Autors. So minutiös und souverän werden die Stadtlandschaften und Bergwerke auf dem Mars, Scheinessen servierende Restaurants auf dem Mond oder seltsame Sitten auf der Erde imaginiert, dass der Leser sich -in der Erinnerung des Gefühls - kaum wird erwehren können, tatsächlich dort gewesen zu sein.« (F.A.Z.)
Reinhard Jirgl, 1953 geboren, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Er arbeitete als Elektromechaniker und begann 1971 ein Studium der Elektronik an der Berliner Humboldt-Universität. Sein Debüt »Mutter Vater Roman«, bereits in den 80er Jahren vollendet, konnte erst 1990 erscheinen. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Alfred-Döblin-Preis, den Marburger Literaturpreis, den Joseph-Breitbach-Preis, den Stadtschreiber-Preis von Bergen, den Büchner-Preis 2010.
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Carl Hanser Verlages Diese Veranstaltung teilen
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