»Konterrevolution im Kabarettkeller. Vorgang Sodann u. 5 Andere«
Jürgen Klammer im Gespräch mit Thorsten Ahrend im Gedenken an Peter Sodann
Am Abend des 5. September 1961, wenige Wochen nach dem Bau der Berliner Mauer, wurde in Leipzig das seit Jahren gefeierte Studentenkabarett »Rat der Spötter« von der Universitätsparteileitung verboten. Vier Tage später verhaftete die Staatssicherheit auf Veranlassung der SED sechs Studenten, darunter Peter Sodann; der Vorwurf lautete: »konterrevolutionäre Tätigkeit«. Weitere Beteiligte wurden in Disziplinar(Schau)-Prozessen durch die Universitätsleitung exmatrikuliert. Christoph Hein hat die damaligen Ereignisse in seinem Roman »Der Tangospieler« (1989) verarbeitet.
Das gerade im Leipziger selbstironieverlag erschienene Buch »Konterrevolution im Kabarettkeller« schildert nun minutiös die Ereignisse um das Verbot des Kabarettprogramms »Wo der Hund begraben liegt« und die damit verbundenen Repressalien gegen junge engagierte Studenten. Jürgen Klammer, der selbst über viele Jahre in der DDR-Kabarettszene tätig war, bevor er das Land verließ, hat Dokumente rund um die Ermittlungen und den Prozess ausgewertet, er hat in Archiven die genauen Textfassungen gefunden und präsentiert sie. Und vor allem hat er mit den noch lebenden Akteuren von 1961 Gespräche geführt.
An diesem Abend spricht er mit Thorsten Ahrend über die mehr als 60 Jahre zurückliegenden Ereignisse.
Wir trauern um Peter Sodann, die Veranstaltung findet aber trotzdem statt.
Eintritt: 7,- / 5,- EUR
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V. Diese Veranstaltung teilen
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