Barbara Beuys liest aus »Sophie Scholl« (Carl Hanser Verlag 2010).
Sophie Scholl ist als mutige Widerstandskämpferin der Weißen Rose zu einer Ikone der deutschen Geschichte geworden. Mit Flugblättern hatte sie es gewagt, die verbrecherische Politik Adolf Hitlers anzuklagen und trat selbst nach Verhaftung und drohendem Todesurteil für ihre Überzeugungen ein. Doch ihr Weg von der jugendlichen BDM-Führerin zur entschiedenen Gegnerin des Nationalsozialismus war länger, widersprüchlicher und differenzierter als bisher dargestellt. Gestützt auf die seit 2005 im Institut für Zeitgeschichte zugängliche Dokumentensammlung von Inge Aicher-Scholl, Sophies älterer Schwester, hat Barbara Beuys zahlreiche bisher unbekannte Dokumente gesichtet und zu einer ersten umfassenden Biografie über Sophie Scholl zusammengetragen. Eingebettet in eine historisch präzise Schilderung der Nazi-Herrschaft rekonstruiert die Autorin Denken und Tun ihrer Heldin, anhand von Brief- und Tagebuchzitaten spürt sie deren Stärken wie auch Schwächen nach. »Indem die Historikerin aus bislang unerschlossenen Quellen schöpft und Bekanntes anders wichtet, modelliert sie ein bis in die feinsten Seelenverästelungen plastisches Charakterporträt. Ihr Buch zeigt, wie allen Gefahren, Zweifeln und Verzagtheiten zum Trotz in Sophie Scholl der Mut heranreift, das eigene Dasein zu riskieren für ein Fanal wider schreiendes Unrecht.« (Süddeutsche Zeitung)
Barbara Beuys, geboren 1943 in Wernigerode, studierte Geschichte, Philosophie und Soziologie, arbeitete als Redakteurin u.a. beim Stern, bei Merian und Die Zeit. Sie lebt heute als freie Autorin in Köln. Von ihr erschienen bereits eindrucksvolle biografische Porträts über Paula Modersohn-Becker, Annette von Droste-Hülshoff, Hildegard von Bingen und die chinesische Dichterin Li Qingzhao.
Eintritt 3,-/2,- EUR. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Carl Hanser Verlages
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