»Natürlich sind andere Städte lauter, duftender, stinkender, enger, schneller, weiter, unberechenbarer - Kalkutta, Sanaa, Kairo, Rio. Aber das sind fremde Städte, ich kann sie lieben oder hassen, aber sie bleiben mir fremd. Neapel jedoch ist meine Welt - nur am anderen Ende, so wie ein schräger Vogel in der eigenen Familie sehr viel mehr irritiert als ein Verrückter auf dem Bahnhof, eine bildschöne Tante oder Nichte mehr als jedes Pin-up-Girl.« Schon bevor Ingo Schulze 2007 für ein Jahr mit seiner Familie in die Villa Massimo nach Rom zog, finden sich italienische Spuren in seinen Büchern. Die vorliegenden neun Erzählungen sind nun alle Italien gewidmet. Sie führen uns zu Tempeln, Kirchen und Fresken, zu illegalen Einwanderern, Prostituierten und Touristen. Vor dem Hintergrund mythischer Landschaften und antiker Ruinen gewinnen die alltäglich-unalltäglichen Erlebnisse, die Ingo Schulze in seinen italienischen Skizzen beschreibt, etwas Exemplarisches und bleiben zugleich vage und ambivalent. In Erinnerung behält der Leser eine AS-Roma-Hose, die für eine bessere Behandlung im Krankenhaus sorgt, ebenso wie einen in Liebe zum Erzähler geratenen Oktopus oder einen gegen das Vergessen kämpfenden Signore, den die Liebe zu einer Frau einst in den Osten geführt hatte.
Den Geschichten sind Fotografien von Matthias Hoch beigefügt, von 1983 bis 1988 Student und Meisterschüler an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.
Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren, studierte klassische Philologie in Jena und arbeitete in Altenburg als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur. Seit 1993 lebt er in Berlin. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
Eintritt: 3,-/2,- EUR. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Berlin Verlages Diese Veranstaltung teilen
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