Edo Popovič liest aus »Mitternachtsboogie« (Voland & Quist 2010)
Moderation: Clemens Meyer
Jugoslawien in den 80er Jahren: ein Land, das feststeckt zwischen den feindlichen Systemen, das kurz vor dem Umbruch steht und nicht weiß, wie seine Zukunft aussieht. Genau wie seine Jugend, die sich nicht anpassen will und das Leben zu einer rauschhaften Party macht. In einer Mischung aus lyrischer und urbaner Sprache erzählt Popovič über die Erfahrungen aus langen Nächten in den Zagreber Kneipen und Cafés oder über die Fahrten durch Westdeutschland, wo die Studenten gelegentlich immer noch vom Sozialismus träumten, während in Zagreb die Zuversicht wuchs, dass dieser bald sterben wird. Nach »Ausfahrt Zagreb-Süd«, »Kalda« und »Die Spieler« erscheint nun Popovičs viel gefeierter Erstling aus dem Jahr 1987, übersetzt von Alida Bremer. Misstrauen den Autoritäten gegenüber, ein unverwechselbarer Stil, Prägnanz, Humor und rasanter Rhythmus sind die Grundeigenschaften der Prosa Popovičs, der mit diesem Buch nachhaltig die Entwicklung der kroatischen und der gesamten jugoslawischen Literatur beeinflusste.
Der Autor, geboren 1957, lebt in Zagreb. Er war Mitbegründer einer der einflussreichsten Underground-Literaturzeitschriften des ehemaligen Jugoslawiens. Von 1991 bis 1995 war Popovič Kriegsreporter. Der Spiegel lobte sein Schaffen: »Edo Popovič erzählt auf jener diskreten Höhe, auf der Können sich nicht mehr beweisen muss.«
Clemens Meyer errang mit seinem Debüt »Als wir träumten« viel literarischen Lorbeer und wurde für seinen Erzählband »Die Nacht, die Lichter« 2008 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse geehrt. Der Autor lebt in Leipzig.
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Verlages Voland & Quist
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