»Lesen unter Hitler. Autoren, Bestseller, Leser im Dritten Reich«
»Lesen unter Hitler. Autoren, Bestseller, Leser im Dritten Reich« (Galiani 2010)
Der Autor Christian Adam in Lesung und Gespräch
Die Buchbranche boomte, trotz der Vertreibung unzähliger Autoren, trotz brennender Bücher und Verbotslisten, gerade im Krieg. Zahlreiche Autoren erreichten mit ihren Werken riesige Auflagen. Die meisten sind - zu Recht - heute vergessen. Viele aber waren auch in den fünfziger Jahren Publikumslieblinge. Manche liest man noch heute. Wer hätte gedacht, dass in den Dreißigern Huxleys »Brave New World« gelesen werden konnte, Werner Bergengruens durchaus kritisches Buch »Der Großtyrann und das Gericht« häufig gekauft wurde, dass ausgerechnet »Wind, Sand und Sterne« von Antoine de Saint-Exupéry, der sich als Pilot aktiv am Kampf gegen die Nazis beteiligte, während des Krieges ein großer Erfolg in Deutschland war? Mehr als ein Jahrzehnt suchte Christian Adam in Antiquariaten, auf Flohmärkten und in Archiven Material darüber, was unter Hitler gelesen wurde. Er untersucht, wie Bücher unter den Nazis entstanden und wie sie sich zu Bestsellern entwickelten. Er stellt die politischen Institutionen und Protagonisten vor, die um die Oberhoheit über die Bücher rangen. Er schreibt die Geschichte der Bestseller in der düstersten Epoche der deutschen Vergangenheit und öffnet damit einen neuen Blickwinkel auf die Mentalität der Deutschen zwischen 1933 und 1945.
Christian Adam, Jahrgang 1966, machte eine Ausbildung zum Fotografen. Er studierte Germanistik und Publizistik an der FU Berlin. Danach arbeitete er als Lektor und Programmleiter in verschiedenen Sachbuchverlagen, 2003 promovierte er über den nationalsozialistischen Autor Wilfrid Bade. Seit 2007 ist Adam Sachgebietsleiter Publikationen in der Abteilung Bildung und Forschung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Berlin.
Eintritt: frei. Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends e.V.
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