Landolf Scherzer liest aus »Madame Zhou und der Fahrradfriseur« (Aufbau Verlag).
Mit deutscher Ungeduld kommst du in China nicht weit, wird Landolf Scherzer gleich zu Beginn seines Aufenthalts gewarnt. Also übt er sich im Straßenverkehr ebenso in Gelassenheit wie bei Geschäftsessen und beim Tempelbesuch. Aber er sieht um so genauer hin, was und wer ihm begegnet. Und er stellt, was kein Chinese wagen würde, jedem, mit dem er sich unterhält, vier Fragen. Sei es ein taoistischer Priester, ein Koch, ein Heiler oder eine Gefängniswärterin, von ihnen will er wissen: Was ist für sie ein guter Tag? Was ein schlechter? Was wünschen sie sich für ihre Zukunft? Was für die Zukunft des Landes? Der Fremde kann wohl alles fragen, wird aber nicht alles erfahren und noch weniger begreifen, sagt man ihm. Landolf Scherzer, der nach den Spuren des chinesischen Wunders und nach Größe im kleinen Alltag der Menschen sucht, vermag selbst diesem fernen Land mit einer höchst originellen Reportage erstaunlich nahe zukommen.
Landolf Scherzer wurde 1941 in Dresden geboren. Er lebt als freier Schriftsteller in Thüringen. Zuletzt veröffentlichte er »Immer geradeaus. Zu Fuß durch Europas Osten« und »Der Grenz-Gänger«.
Eintritt: 3,-/2,- EUR. Veranstaltung des Sächsischen Literaturrates e.V.
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