Reclams Universal-Bibliothek im Leipziger Reclam Verlag 1945 bis 1990
Leipzigs große Verlage wie Breitkopf & Härtel, Brockhaus, Insel und Reclam trugen einst zum internationalen Ruhm des Buchplatzes bei. Doch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im sowjetisch besetzten Sachsen und dann unter den Bedingungen der DDR, kehrten viele Verlegerfamilien dem angestammten Standort den Rücken. Ihre Unternehmen wurden enteignet oder verstaatlicht. Nicht wenige existierten später parallel in Ost- und Westdeutschland - so der Verlag Philipp Reclam jun.
Im Mittelpunkt der Konferenz steht das Programm der Leipziger Universal-Bibliothek (RUB) mit deren klassischen und neuen Werken der deutschen und der internationalen Literatur, Philosophie, Kunst- und Kulturgeschichte. Erstmals kann ein archivgestützter Blick sowohl auf den Bedeutungswandel, dem der Universalgedanke im Kalten Krieg unterworfen war, als auch auf die Rolle von Verlagsleitern, Prokuristen und Lektoren in dem ostdeutschen Unternehmen nach der Lizenzierung und im kulturpolitischen System der DDR gerichtet werden. Die Konferenz thematisiert ebenso Spielräume gegenüber der Zensur wie auch Strategien, diese zu nutzen. Außerdem wird auf reich illustrierte und schön gestaltete Buchausgaben verwiesen, mit denen der Verlag als Vermittler im deutsch-deutschen Kulturaustausch fungierte.
Fachbereich Buchwissenschaft am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der Künste, dem Literaturhaus Leipzig und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und mit Unterstützung des Verlages Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
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