Kay Zeisberg »Marmorpalast« Ein Piešťany-Roman (tredition Hamburg 2012)
Der Deutschlehrer Ondrej aus Bratislava trifft am Ort der Kindheit auf seine alte Freundin Selma aus Deutschland, die jedes Frühjahr nach Piešťany reist, um sich zu erholen - nicht, um Probleme zu wälzen. Ondrej gelingt es, sie in die Lebensgeschichte des Mannes zu entführen, der ein Weltbad schuf und dem wieder und wieder die Früchte seines Tuns aus der Hand gerissen und in den Schmutz getreten wurden. Der ungarische Jude Lajos Winter, geboren 1870 noch in der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie, gestorben 1968, verarmt und vom sozialistischen System missachtet, geht als 20jähriger energisch daran, den provinziellen Badeort zu einem internationalen Kurbad zu machen. Nach mehr als einem halben Jahrhundert Arbeit für Piešťany, nach dem Elend zweier Kriege und nach mehrfachem politischem Wandel in der Slowakei findet sich Winter in einer Zeit wieder, die sich kein mondänes, sondern ein sozialistisches Kurbad auf die roten Fahnen schreibt. Als Junge war Ondrej dem steinalten Mann begegnet, zusammen hatten sie den Abriss des Marmorpalast genannten Franz-Josef-Bades erlebt und erlitten.
Kay Zeisberg, 1965 in Dresden geboren, studierte an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber«. Ende der 80er Jahre wechselte zum Kultur- und Theatermanagement mit Dramaturgie, Produktions- und Tourneeleitung. Er publizierte Musik- und Theaterkritiken. Nach mehrmonatigen Arbeitsaufenthalten in der Slowakei lebt er heute als freier Autor in Leipzig.
Veranstaltung des Vereins »Tschechologisch? Slovakoklar! « - Leipziger Initiative zur Förderung und Verbreitung tschechischer und slowakischer Kultur
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